Diesmal bin ich mal wieder sehr kurzentschlosen aufgebrochen um die bereits eingetrocknete Schlammschicht auf meinen Wanderschuhen ein wenig aufzufrischen. Dem entsprechend schlecht war ich vorbereitet. Kein Track im Otto, so nenne ich mein GPS-Gerät, kein Ziel im Kfz-Navi und andere Kleinigkeiten, wie nur tiefgefrorenes Brot und wenig bis fast kein Obst im Haus als Wegzehrung. Im Auto wiesen dann verschiedene Warnleuchten und Signale darauf hin, dass es ratsam sein sollte schnellst möglich zu tanken. So kam ich dann wenigstens noch zu einem überteuerten Schokoriegel.
Oben auf meiner Liste stand die Tour 21 aus dem Wanderführer „Begisches Land“ von Rother. Das war auch recht gesund so, weil diese Tour nur sehr wenige Waldabschnitte hatte und das Wetter sehr stürmisch war.
Der Start- und Endpunkt befand sich in Linde gegenüber der Kirche. Und sogleich erblickte ich das erste bergische Fachwerkhaus, von denen ich noch zu Genüge auf dieser Tour sehen werde.
Man ist sehr schnell raus aus dem Ort und befindet sich mehr oder weniger auf freiem Feld. Wie schon erwähnt gibt es unterwegs mehr freies Land als Wald. Der einzige Wermutstropfen dabei sind die ersten zweieinhalb bis drei Kilometer Asphalt, den man erst hinter Kaufmannsommer verlässt. Aber dann wird es schön für Aug und Fuß.
Das bergische Land ist mitunter sehr hügelig.
Und die Flora treibt auch manchmal merkwürdigen Blüten.
Und wenn man nur in der Gegend herumschaut und nur ungenügend bis gar nicht darauf achtet wo man die Füße hinsetzt, erfrischt sich die Schlammschicht auf den Schuhen wie von selbst.
In Delling angekommen kann man die nette kleine Kirche auch von innen besichtigen. Sie beherbergt einen Opferstock der seinem Namen alle Ehre macht.
Dort gelangt man auch eine Weile auf den Bergischen Streifzug 7 „Mühlenweg“. Achtung, mit erhöhtem Wanderverkehr ist zu rechnen.
Bei meinen letzten Wanderungen im Bergischen Land bin ich jedesmal dem „Bergischen Panoramasteig“ begegnet. Dieses mal blieb es bei einem seiner Zuwege.
Es folgten wieder komische Blumen, eine „Hermannsquelle“ in Privatbesitz und eine gut lesbare Himmelsscheibe.
Irgendwo zweigte von der recht gut ausgebauten Wanderautobahn dieser schmale Pfad steil in den Wald ab. Ich dachte nur: Gut dass ich da nich lang muss.
Ca. 300m weiter verriet mir ein zufälliger Blick auf Otto (so nenne ich mein GPS-Gerät), dass ich mich nicht mehr auf dem eigentlichen Track bewegte.
Also trottete ich Trottel wieder trottelig zurück bis zu jener Stelle wo der steile Pfad in den Wald führte. Mit einem widerwilligen Grummeln im Bart stemmte ich mich gegen die Steigung und erklomm den waldigen Hang…. so ging ich dann aber auch nach einer kurzen Weile oberhalb der Straße eindeutig die landschaftlich schönere Strecke. Einigermaßen windgeschützt durch die Bäume lud mich dort ein Baumstumpf zu einer kurzen Rast ein.
Im Anschluss gelangte ich zu der winzigen Ansiedlung Bosbach, bestehend aus etwa fünf Häusern und einer uratlen Scheune. Dort sorgte ein zähnefletschendes Monster für Angst und Schrecken.
Danach folgten noch ein paar wenige freie Felder und Wiesen, wo mir nochmal kräftig der Wind um die Ohren pfiff. Gut dass mein Wanderrucksack nicht so prall gefüllt war, sonst hätte ich mich bestimmt ständig im Wind gedreht.
Und ehe ich mich versah, war ich wieder zurück in Linde, wo gegenüber der Kirche mein Auto parkte.
Hier ist mein aufgezeichneter Track, inklusive Irrläufer.